Blog2021-12-15T18:46:04+01:00

Es war zwar nicht das Dach der Welt II: Salzburg

Du meine Güte, Salzburg ist wahrlich immer ein touristischer Hotspot, aber zur Festspielzeit steigert sich das in ungeahnte Ausmaße … Wie kann ich dem Gedrängel entkommen? Etwas entnervt verlasse ich das Café Fürst. Am besten ist`s wohl „raus aus der Innenstadt.“ Aber halt: Die Residenz! Der herbe Kasten ragt direkt vor mir auf. Kaum bin ich im Durchgang hinter dem Hauptportal angelangt, bin ich auch schon – fast – alleine unterwegs. In der Loggia des Hofes ist es dämmrig-kühl. Ein mächtiger Herkules bewacht den Zugang zu den Räumen. Nun heißt`s aufwärts. Die Prunkstiege scheint endlos. Nein, zu früh gefreut, erst auf der Höhe Carabinierisaal, es geht also noch höher. Die Fürsterzbischöfe logierten in der oberen Etage, der Aussicht wegen. Heute bin ich mal ausnahmsweise nicht wegen der Prunkräume mit pompreichem Stuck und erzählfreudigen Deckenbildern hier – Alexander der Große und sein „Gordischer Knoten“ locken mich nicht. An der Museumskasse, im Shop bin ich dann alleine. Ich bestelle einen Cappuccino und nehme ein Päckchen dunkle Manner-Waffeln dazu. Nur noch wenige Ecken und sich surrend zur Seite schiebende Glastüren trennen mich von meinem Ziel. Hier heroben ist`s kühler, hier heroben weht immer ein Lüftchen, hier heroben gibt`s keinen Kampf um die besten Plätze im Café, hier heroben hört man wenig von den unzähligen Besuchern der Stadt und ihrer Festspielee und kaum noch etwas vom Geklapper der Fiaker. Ich lasse mich auf der Dachterrasse an einem Tischchen nieder, lehne mich zurück, genieße das Gesumme von unten, habe vor mir die Türme des Doms, den Turm von St. Peter, das Dach der Residenz und wenn ich mich dreh, den Kapuzinerberg. Und außer mir? Keiner da. Kaum zu glauben …, aber wahr.

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À la recherche … Omas Garten

Kürzlich, zu meinem Geburtstag, stand ein Strauß Rittersporn auf meinem Schreibtisch, die Blütenstände vom zarten Blau bis zum kräftigen Violett … Erinnerungen an Omas Garten, alle Jahreszeiten in einer Sequenz … die kräftigen Rosenstöcke lachsfarben und pfirsichgelb, die Büschlein rosa […]

Wiesbaden – Sammlung Neess II

Louis Majorelle oder Emile Gallé? Scheiden sich hier die Geister der Jugendstil-Fangemeinde? Beide waren im lothringischen Nancy tätig, wo die Künste im späten 19. Jahrhundert in kaum vergleichbarer Weise erblühten – weitab von der Metropole Paris. Die Hauptstadt Lothringens war […]

Die schöne Starnbergerin …

Wirklich, sie hat all das, was einen Star ausmachen kann … Sie ist ewig jung, bezaubernd schön und sie ist rätselhaft … Ihre Herkunft ist trotz jahrzehntelanger Forschung noch immer nicht geklärt. Der Raum um Starnberg, die Region südlich von […]

Wiesbaden – Sammlung Neess I

Zuerst waren es die wirkmächtigen Plakate, die mir ins Auge gestochen sind: „Sammlung Neess – Museum Wiesbaden“. Seitlich erstrahlte glanzvoll inszeniert eine weibliche Büste, die zu den Hauptwerken des französischen Art Nouveau gerechnet wird: Alfons Muchas „La Nature“. Das zarte […]

Der Heslacher Dom

Immer wieder fasziniert mich dieses Bauwerk: die Matthäuskirche im Stuttgarter Süden, genannt „Heslacher Dom“. Städtebaulich herausragend positioniert, konzipierten die Architekten Dollinger und Wolff zwei wirkmächtige Schauseiten. Der imposante, himmelwärts strebende Turm beeindruckt denjenigen, der sich von Kaltental der Stadt nähert. […]

Zwiebelkuchen oder Petit four?

Der beste Zwiebelkuchen in der Stadt? Zweifelsfrei, den gibt es im Café Schurr in Stuttgart-Heslach. Locker, fast schaumig duftet die feine, goldbraun glänzende Zwiebel-und-Ei-Masse dem Genießer auf seinem Teller entgegen. Der Weg ist weit, der Weg lohnt sich! Und die […]

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