Auf der Suche nach … – Es war bei unserem ersten Aufenthalt in Nancy. Wir hatten uns für diesen ersten Besuch ein ganz besonderes Hotel gegönnt, direkt an der Place Stanislas gelegen, einem der schönsten Plätze der Welt. Unser Zimmer war unterm Dach und wenn wir unseren Fensterbalkon betraten und uns weit hinaus lehnten, konnten wir – seitlich, immerhin – auf den Platz gucken. Und das bei strahlendem Sonnenschein. Am ersten Morgen gingen wir das schmale Treppenhaus hinunter, das von den ehemaligen Dienerschaftszimmern (wo wir logierten) durch eine Wandtür in das weitläufige französische Treppenhaus mündete. Der Speisesaal, so hatte man uns angekündigt, sei in der Beletage und man könne durch die großen Rundbogenfenster direkt auf den Platz schauen. Als wir im Treppenhaus anlangten, kam uns ein betörender Duft in die Nase. Die Wegbeschreibung zum Frühstückssalon war völlig unnötig gewesen, wir mussten lediglich „Witterung aufnehmen“. Salon und Blick waren überwältigend, aber woher kam dieser Duft? In einem separaten Raum war das Frühstücksbüffet aufgebaut und hier konnten wir die Quelle dieses olfaktorischen „Ereignisses“ endlich ausmachen – Madeleines. Frisch gebackene, bilderbuch-muschelförmige, dottergelb-goldbräunliche Madeleines. Und kaum hatten wir sie an unserem Platz verzehrt, kamen wie durch Zauberhand erneut weitere dieser wohlriechenden und geschmackszauberischen schaumig-luftigen Gebäckstückchen auf die Etagere auf dem Büffet. – Unvergesslich …

Neulich in der Markthalle am Gmeiner-Stand: Madeleines, nur wenige und immer nur freitags, zwar nicht mehr warm, aber frisch und beim Kaffee zuhause waren wir flugs wieder für einige Minuten an die Place Stanislas entführt …