Liebe Architekturbegeisterte,
liebe Kunstliebhaber, liebe Kunstliebhaberinnen,
liebe Genießerinnen, liebe Genießer,

es freut mich sehr, dass ich 2023 wieder mit einem Architektur-, Kunst- und Genussprogramm  an den Start gehen kann. Die Art und Weise der Präsentation – nämlich auf meiner eigenen Website – ist ganz neu für mich. Sie werden sehen, dass sich aber ansonsten nichts geändert hat. Es gibt vier Kategorien von Veranstaltungen: Führungen, Kunsterlebnisse, Kunsttage und Kunstreisen. Bei den Tages- und Mehrtagesangeboten arbeite ich in besonderem Maße mit der Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. und der Firma Binder Reisen zusammen.

Nun hoffe ich, meine Angebote finden Ihr Gefallen! Ich wünsche viel Vergnügen beim Stöbern!

Ihr Michael Wenger

PS: Das Programm werde ich natürlich im Laufe des Jahres aktualisieren. Es lohnt sich also, immer wieder nachzuschauen

 

ARCHITEKTUR- UND KUNSTFÜHRUNGEN 2023

FREITAG, 26. Mai  2023, Beginn: 17.00 Uhr

Rund um den Schoettle-Platz

Unbekannter Süden III

FREITAG, 26. Mai 2023, Beginn: 17.00 Uhr

Einer der markantesten Plätze im Süden erinnert an eine wichtige Persönlichkeit der politischen Linken, die dem Nationalsozialismus Paroli geboten hat: Erwin Schoettle (1899-1976). Kein Wunder, dass man ihm einen Platz gerade im „Roten Süden“ gewidmet hat. In seiner heutigen Größe entstand dieser Ort erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in seiner heutigen Gestalt sogar erst 1997. Höchstbemerkenswerte Gebäude säumen ihn, etwa die als „Heslacher Dom“ titulierte Matthäuskirche, das längst umgewidmete Feuerwehrhaus Süd oder Teile des vielgestaltigen Benger-Areals. Das stadtbekannte Heslacher Bad gehört zu seinem Umfeld. Aber auch hier gilt es, „Neuland“ zu entdecken, Arbeiterhäuser, Jugendstilbauten und verborgene Winkel … Der Süden bleibt spannend!

Kosten: 10 € p. P.; vor Ort zu zahlen

Max. Teilnehmerzahl 12 Personen

Den Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung

Anmeldung hier

FREITAG, 7. Juli 2023, Beginn: 17.00 Uhr

Vom Bubenbad zur Sünderstaffel

Stuttgart, „Halbhöhe“ I

Stuttgarts „Halbhöhe“ ist einzigartig. Denn sie, die Halbhöhe“, hängt mit der spezifischen Topographie der Landeshauptstadt zusammen und die ist – zumindest bei einer Stadt dieser Größe – eben einzigartig. Der erste Rundgang zu diesem „Spezifikum“ führt daher auch durch eine äußerst prominente Lage, nämlich den südwestlichen Teil der Gänsheide. Vom Bubenbad geht die Tour über die Richard-Wagner-Straße mit Panoramablick, am weitläufigen Park der Villa Reizenstein entlang, am geschichtsträchtigen Clay-Haus vorbei, hinunter zu den imposanten, an einer Perlschnur aufgereihten Villen der Stafflenbergstraße, vorbei an St. Konrad mit der unverwechselbaren Dachlandschaft bis hin zur Sünderstaffel, einer der schönsten Staffeln Stuttgarts.

Kosten: 10 € p. P.; vor Ort zu zahlen

Max. Teilnehmerzahl 12 Personen

Den Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung

Anmeldung hier

FREITAG, 21. Juli 2023, Beginn: 17.00 Uhr

Von der Kunststiftung zur Galatea

Stuttgart, „Halbhöhe“ II

Die Gerokstraße zählt zu den aussichtsreichsten Panoramastraßen Stuttgarts. Die Hangseite ist bebaut mit Villen aus der Zeit um 1900 und den Jahren zwischen 1920 und 1935. Sie haben eines gemeinsam: eine unverbaubare Aussicht auf die Stadt. Links und rechts des Wegs findet sich so manche Besonderheit und ein Abstecher zum Aussichtsturm hinter der Villa Magirus samt Blick auf die Stadt lohnt allemal. Vom ersten Selbstbedienungsladen Stuttgarts geht es weiter an edlen Jugendstilfassaden vorbei. Dann taucht sie vor dem Betrachter auf, die schöne Meeresnymphe Galatea, auf ihrem hohen Postament. Wie sich die – wörtlich übersetzt – „Milchweiße“ von den Gestaden Griechenlands an den Nesenbach verirren konnte, ist ein Kapitel für sich …

Kosten: 10 € p. P.; vor Ort zu zahlen

Max. Teilnehmerzahl 12 Personen

Den Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung

Anmeldung hier

ARCHITEKTUR- UND KUNSTERLEBNISSE 2023

WIRD IMMER WIEDER AKTUALISIERT!

ÜBERBLICK KUNSTTAGE 2023

WIRD IMMER WIEDER AKTUALISIERT!

4. Juni 2023 – KUNSTTAG

IM FOKUS: MÜNCHNER ROKOKO

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Von der Amalienburg nach Berg am Laim

Unter den Kurfürsten Karl Albrecht und Max III. Joseph von Bayern erlebte München eine Glanzzeit. Francois de Cuvilliés und Johann Michael Fischer schufen Hauptwerke des Rokoko. Ja, die Amalienburg Cuvilliés zählt sogar zu den Initialbauten der Epoche. Wie durch ein Wunder hat sich das Schlösschen vollständig erhalten. So entfaltet sich hier der Zauber des Rokoko wie nirgends sonst.  Auf Cuvilliés geht auch das Residenztheater zurück, das heute seinen Namen trägt – Cuvilliéstheater. Trotz schwerer Schäden ließ sich der weltberühmte Zuschauerraum rekonstruieren. In der Vorstadt „Lehel“ erhebt sich St. Anna. Sie gilt als erste Rokokokirche Altbayerns und geht auf den genialen Johann Michael Fischer zurück. Die im Krieg schwer beschädigte Ausstattung wurde rekonstruiert und stammt(e) von den Brüdern Asam. Ein weiteres Raumwunder Fischers erhebt sich im entlegenen Berg am Laim. Mit St. Michael gelang ihm eine Schöpfung, die ihm einen Platz neben Palladio und Neumann sichert!

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 07.15 Uhr, Rückkehr gegen 20.00 Uhr

Preis: 139 € pro Person

18. Juni 2023 – KUNSTTAG

IM FOKUS: SCHLOSSGARTEN SCHWETZINGEN

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Barock – Rokoko – Aufklärung

Der Schwetzinger Schlossgarten gehört zu den bedeutendsten Gärten des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Blütezeit entfaltete er unter Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz, der ihn zwischen 1755 und 1777 von führenden Künstlern gestalten und erweitern ließ. Die Grundzüge folgen immer noch den von André le Nôtre entwickelten und Joseph Dezallier d`Argenville reglementierten Schemata des frühen 18. Jahrhunderts, des absolutistischen Hochbarock. Doch lässt sich beobachten, wie sukzessive die Ideenwelt des Rokoko Einzug hält – sowohl im Formalen, als auch bei der ikonografischen Auslegung. 1777 musste Carl Theodor seine Residenz nach München verlegen. Dennoch beauftragte er nun Friedrich Ludwig Sckell einen landschaftlich gestalteten Bereich nach englischem Vorbild anlegen. Wie im gleichzeitig entstehenden Wörlitz finden nun auch hier Ideenwelten, die in der deutschen Literatur von Lessing formuliert wurden, Eingang in die Szenerien – der Schlossgarten wächst förmlich in das Zeitalter der Aufklärung hinein …

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.15 Uhr, Rückkehr gegen 19.30 Uhr

Preis: 125 € pro Person

23. Juli 2023 – KUNSTTAG

MANNHEIM – KIRCHEN DER KLASSISCHEN MODERNE

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Mannheim setzt Maßstäbe! Das umfangreichste Barockschloss Deutschlands, Planstadt des Absolutismus par excellence, Musensitz des 18. Jahrhunderts … Dieser Tradition folgte Mannheim auch in den beiden Nachkriegsjahrzehnten. Die Stadt war schwer zerstört. Neben Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden mussten neue Kirchen die ruinierten ersetzen und in den zahlreichen Trabantensiedlungen neue entstehen. Hier setzte Mannheim erneut Maßstäbe: In keiner anderen südwestdeutschen Stadt entstanden derartig viele und zugleich herausragende Beispiele des Sakralbaus der Nachkriegsmoderne! Klare Kante mit Satteldach und einem Fensterfeuerwerk: St. Trinitatis. Kubisch und filigran: Paul-Gerhardt. Ein Felsengebirge in der Brandung: Versöhnungskirche. Ein Baldachin aus Betonstreben und Glas im Wald: Pfingstberg. Allesamt: Meisterwerke der klassischen Moderne!

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.15 Uhr, Rückkehr gegen 19.00 Uhr

Preis: 115 € pro Person

12. August 2023 – KUNSTTAG

BAROCK TRIFFT MODERNE – WIBLINGEN UND MARCHTAL

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Wiblingen und Marchtal

Majestätisch, monumental: So empfängt die Wiblinger Klosterkirche. In Vielem noch barocken Traditionen verpflichtet, läutet St. Martin bereits den frühen Klassizismus ein. Weiße Säulen und Pfeiler bilden Baldachine für die spektakulären Malereien Januarius Zicks. Kontrast: Unweit befindet sich mit der Versöhnungskirche ein – weitgehend unbekanntes – Meisterwerk der klassischen Moderne.  Der scharfkantige „Eisberg“ entstand 1961 nach Entwurf Olaf Andreas Gulbranssons. Am Nachmittag kommt mit der Klosterkirche Obermarchtal der wuchtige Hochbarock zu Wort. Hier lassen die Vorarlberger Thumb und Beer die Gegenreformation triumphieren. Kontrast: In Untermarchtal erhebt sich ein Wunderwerk des beton brut: St. Vinzenz. Doch herrscht hier nicht die „klare Kante“, sondern die fließend weiche Lineatur. Das Büro Baur, Basel, schuf 1970/72 dieses Meisterwerk des „organischen Bauens“.

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.30 Uhr, Rückkehr gegen 19.30 Uhr

Preis: 115 € pro Person

3. September 2023 – KUNSTTAG

AUGSBURG – ELIAS-HOLL-AUSSTELLUNG

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Elias Holl-Ausstellung

Elias Holl zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten des 17. Jahrhunderts. Mit seinem Namen verbindet sich die durchgreifende Umgestaltung Augsburgs. In der Zeitspanne von nur einem Menschenleben geschaffen, prägen Holls Bauten als ein unverwechselbares historisches Erbe bis heute Augsburgs Stadtgestalt. Sie kann als sein Werk gelten. Anlässlich seines 450. Geburtstags veranstaltet das Maximilianmuseum eine große Sonderausstellung. Pläne, Zeichnungen und Architekturmodelle erklären sein Werk. Daneben zeugen Kunsthandwerk und Gemälde von der letzten Blütezeit der bedeutenden Reichstadt. Holls Augsburger Bauten, deren Fassaden zumindest erhalten blieben, und das weltberühmte Rathaus dürfen nicht fehlen. Zudem besuchen wir mit St. Ulrich und Afra den bedeutendsten Sakralbau Augsburgs.

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.30 Uhr, Rückkehr gegen 19.30 Uhr

Preis: 122 € pro Person

23. September 2023 – KUNSTTAG

ALLGÄU VI: AM FUß DES GRÜNTEN

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Am Fuß des Grünten

Weitere verborgene Schätze vor Süddeutschlands reizvollster Landschaftskulisse – ist das möglich? Es ist! Am Fuß des Grünten, am Oberlauf der Iller, im Seitental bei Rettenberg reihen sie sich wie Perlen auf der Schnur. Im Weiler Rauhenzell verblüfft das Kirchlein mit prachtvollsten Hochbarockaltären des Trios Roth, Hipp und Babel: Allgäuer Kunst auf höchstem Niveau. In Agathazell trifft der hochbarocke Altar auf spätmittelalterliche Wandmalereien. Johann Georg Fischer war für den spätbarocken Wiederaufbau der durch eine Feuersbrunst verheerten Rettenberger Pfarrkirche zuständig. Régence auf dem Lande. Am Nachmittag trumpft Kranzegg mit einem Rokokojuwel erster Güte auf: winzig und überragend zugleich! Der Tag klingt aus in Vorderburg: das Rokoko weicht dem frühen Klassizismus. Das Zeitalter der Aufklärung ist im Voralpenland angekommen … –Kaffeepause in Oy!

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 07.30 Uhr, Rückkehr gegen 20.00 Uhr

Preis: 117 € pro Person

3. Oktober 2023 – KUNSTTAG

FAHRT INS BAUE?

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Fahrt ins Blaue!

Seit Jahren beliebt und auf vielfachen Wunsch immer wieder auf ein Neues: „Fahrt ins Blaue“! Der Kunsthistoriker Michael Wenger führt zu entlegenen Kostbarkeiten, betritt also Kunstpfade abseits der großen Kulturpfade. Überraschung garantiert!

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.00 Uhr – Rückkehr gegen 20.00 Uhr

Preis: 103 € pro Person

21. Oktober 2023 – KUNSTTAG

KLASSIZISMUS TRIFFT MODERNE – KARLSRUHE

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Karlsruhe

Wahrhaftig, eine Kirchenburg – übertragen in die Moderne. Rainer Disse hatte keine Scheu vor Masse. Und so ragt St. Johannes Baptista schroff, streng und monolithisch in den Himmel über Durlach. Aber die Lust am Experiment hat in Karlsruhe ja Tradition. Weinbrenner, der berühmteste Baumeister badischer Zunge, schuf um 1800 eine Musterstadt des Klassizismus. Dazu gehört das Karlsruher Pantheon, St. Stephan, ebenso wie der Forumstempel, die evangelische Stadtkirche, das Rathaus oder das Markgrafenpalais. Der Nachmittag gehört mit St. Konrad und der Lukaskirche ganz der Klassischen Moderne. St. Lukas variiert in hinreißender Choreographie das Thema des katholischen Longitudinalbaus. Ihre gestaffelten Seitenwände werden in eine Flut aus farbigen Glasfenstern aufgelöst. Die Lukaskirche hingegen folgt der „Mutter aller Prismen“, der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Wirkmächtig war das Vorbild, an dem sich der Eiermann-Schüler Erich Rossmann 1964 messen lassen musste – ohne des Plagiats verdächtigt zu werden … Klassisch evangelisch ist seine Variante!

Abfahrt: Stuttgart-Jägerstraße 08.30 Uhr, Rückkehr gegen 18.30 Uhr

Preis: 118 € pro Person

ÜBERBLICK KUNSTREISEN 2023

WIRD IMMER WIEDER AKTUALISIERT!

13. – 16- Juli 2023 – KUNSTREISE

KUNST IM FOKUS: MATTHIAS GÜNTHER UND DAS ROKOKO IN OBERBAYERN

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Matthias Günther und das Rokoko in Oberbayern
Wahrlich, in der Mitte des 18. Jahrhunderts schwangen sich die Künste in Oberbayern in ungeahnte Höhen empor! Der Münchner Hof strahlte weit in die voralpenländische Provinz aus und es entstanden in großen Klöstern, aber auch in kleinen Städten und selbst in Dörfern und Weilern Architekturen, Malereien, Dekorationen und Einzelwerke von europäischem, ja sogar von Weltrang. Zu den überragenden Künstlern zählen an der Spitze Johann Michael Fischer mit seinen großartigen Kirchenentwürfen, Matthäus Günther mit seinen hinreißend pastelligen Deckenmalereien und Ignaz Günther mit seinen begnadeten und anrührenden Bildwerken. Die Wessobrunner Meister vereinten alle Einzelkünste durch ihre erfindungsreichen Stuckaturen, die sie mit Engeln und Putten zu bevölkern pflegten. Alle diese Meister wirkten an einem der gelungensten Gesamtkunstwerke dieser Epoche mit, der weltberühmten Abteikirche von Rott am Inn. Rund um den Chiemsee, finden sich in dieser berückend schönen Landschaft weitere hochkarätige Schöpfungen des 18. Jahrhunderts: in Prien, Althohenau, Attel, Berbling… Das ein oder andere Kleinod am Wegesrand, das nicht ins 18. Jahrhundert gehört, ist natürlich auch einen Halt wert. Und das Neubarock und -rokoko darf natürlich nicht fehlen: Schloss Herrenchiemsee!
Höhepunkte: Abteikirche Rott am Inn, Wallfahrtskirche Westerndorf, Abteikirche Althohenau, Abteikirche Baumburg, Dorfkirche Urschalling, Schloss Herrenchiemsee
Versteckte Kleinode: Dorfkirche Berbling, Pfarrkirche Prien, Abteikirche Höslwang, Attel, St. Wolfgang, Rabenden …
Reiseverlauf
Die genaue Abfolge der einzelnen Programmpunkte wird noch festgelegt. Mit Ausnahme von Schloss Herrenchiemsee stehen ausschließlich Kirchen auf dem Programm, deren Besichtigungsbedingungen variabel sind und eine Abstimmung zeitnah zum Reisetermin erfordern.

Preis: ab 977 pro Person

14. – 17. September 2023 – KUNSTREISE

FÜRST PÜCKLERS GÄRTEN

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Weimar, Branitz, Muskau, Babelsberg

Fürst Hermann von Pückler-Muskau gehört zu den schillerndsten Figuren der deutschen Geistesgeschichte im 19. Jahrhundert. Seine „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ gehören längst zur „Pflichtlektüre“ für Gartenliebhaber. Als er 1815 damit begann, seine Herrschaft Muskau in einen idealen Mikrokosmos seiner Epoche zu verwandeln, konnte niemand ahnen, dass diese paradiesisch anmutende Schöpfung 200 Jahre später zum Weltkulturerbe erhoben würde. Nicht anders erging es seinem Park in Babelsberg, den er für Wilhelm, Prinz von Preußen, später König und Kaiser, formte: Auch er gehört – als Teil der Potsdamer Kulturlandschaft – zum Welterbe. Am weitesten gedieh jedoch seine ureigene Schöpfung in Branitz nach seinen Vorstellungen – und blieb dennoch Fragment. Pücklers an Eskapaden reiches Leben – Reisen, literarisches Werk, komplexe „Beziehungsgeflechte“ – wird natürlich auch thematisiert.

Höhepunkte: Pleasureground, Hermannsneiße und Blickachsen Muskau, Pleasureground und Pyramiden Branitz, Pleasureground und Schlossterrassen Babelsberg

Versteckte Kleinode: „Pücklerschlag“ Weimar-Ettersberg, Ilm-Park Weimar, Rosengarten, Orangerie, polnischer Parkteil Muskau, verwunschene Partien und Ananashaus Branitz, Gerichtslaube Babelsberg u. v. m.

  1. Tag: Pückler, Goethe, Weimar

Anreise nach Weimar (350 km). Nach dem Mittagsimbiss in Schloss Ettersburg bei Weimar bewundern wir den – legendären – „Pücklerschlag“ des Parks. Am späteren Nachmittag besteht die Möglichkeit, durch Goethes Ilmpark zu spazieren – bis zum „Römischen Haus“! Übernachtung in Weimar.

  1. Tag: Park Schloss Branitz

Der Weg von Weimar führt zum Park Branitz. Am Vormittag besuchen wir den „Vorgarten“ bis zum Cavalierhaus. Nach dem dort genossenen Mittagsimbiss folgt der Pleasureground ums Schloss, die – legendäre – Rosenlaube, der große Parkrundgang bis zu den Pyramiden und zurück bis zum Ananashaus. Zwei Übernachtungen in Cottbus.

  1. Tag: Pückler in Muskau

Heute erwartet uns das Weltkulturerbe Park Muskau. Entlang der Hermannsneiße führt der Weg zum Schloss mit seinem Pleasureground. Über die Fuchsienbrücke gelangen wir zum – legendären – „Schnuckental“ und über den Eichsee zurück zum Schloss. Nach dem Mittagsimbiss folgen die individuelle Besichtigung der Ausstellung zu Pücklers Leben im Schloss und der (kleine) Rundgang durch den Parkteil, der heute in Polen liegt. Über zwei natürliche Terrassen kommt man zum „Pücklerstein“, dem berühmtesten Aussichtspunkt ins Muskauer Gartenreich. Abschließend Kaffeepause im Schlosscafé.

  1. Tag: Wilhelm von Preußen & Babelsberg 

Das Schloss für Wilhelm von Preußen bedurfte einer entsprechenden Umgebung. Und: Pückler sollte die Parks der Brüder des Prinzen noch übertreffen! Nach umfänglichen Restaurierungen erstrahlen der Pleasureground und seine Umgebung in neuem Glanz. Die Rückreise nach Stuttgart unterbrechen wir für einen Mittagsimbiss in Wörlitz (730 km).

Preis: ab 825 € pro Person

6. – 8. Oktober 2023 – KUNSTREISE

KAISERDÄMMERUNG

Anmeldung Binder Reisen Stuttgart

Wiesbaden und Bad Homburg

Die Ära des deutschen Kaiserreichs zwischen 1871 und 1914 gehört zu den umstrittensten, von Höhen und Abgründen geprägten und zugleich faszinierendsten Epochen der jüngeren Geschichte. Schon die Gründung dieses Reiches gleicht einer Zangengeburt – Bismarck will, Wilhelm I. nicht … Den „Barbablanca“ störte, dass dieser Kaiserkrone jedwede Legitimation im monarchischen, noch immer vom Gottesgnadentum geprägten Sinne fehlte. Und so kaschierten die Hohenzollern, vor allem Wilhelm II., dieses Manko mit einer auf Pomp ausgerichteten Kunstpolitik, mit schönem Blendwerk des Späthistorismus – und der Adel und die Industrie und das Bürgertum und die Kirche schlossen sich seiner Auffassung in weiten Teilen an. Heute betrachten wir diese Prunkbauten und Prunkwerke im Kontext des europäischen Nationalismus, des Imperialismus. Gleichwohl besitzen viele dieser Architekturen und Ausstattungen enorme Qualität! Diese Reise führt in eine ferne Epoche des schönen Scheins, in eine vergangene Welt wirtschaftlicher Prosperität, deren Untergang mit dem 1. August 1914 einsetzte. Drei Tage später prophezeite der britische Außenminister: „In ganz Europa gehen die Lichter aus; wir werden es nicht mehr erleben, dass sie wieder leuchten werden“ … Kaiserdämmerung!

  1. Tag: “Kaiser-Rundgang“ in Wiesbaden
    Nach der Ankunft in Wiesbaden unternehmen wir zunächst einen „Kaiser-Rundgang“. Er startet am Museum mit seiner Eingangshalle, die das Oktogon der Aachener Pfalzkapelle zitiert. Er führt über den Warmen Damm vorbei an Prachtfassaden der Zeit und gipfelt am Kurhaus. Nachmittags wenden wir uns diesem „Weltkurhaus“ zu und unternehmen im Anschluss eine Rundfahrt. Sie findet ihren Höhepunkt mit der Besichtigung der berühmten Ringkirche. Zum Tagesabschluss besuchen wir die berühmte, von Paul Bonatz geplante Sektkellerei Henkell, ein wahres „Schampus-Versailles“ … (220 km)  ZweiÜbernachtungen in Wiesbaden.
  2. Tag: Schloss Bad Homburg
    Das weitläufige Schloss der Landgrafen von Hessen-Homburg birgt viele Schätze. Einer davon ist die einzige, vollständig erhaltene Wohnung des letzten deutschen Kaiserpaares Wilhelm II. und Auguste Viktoria. Nach jahrelanger Restaurierung können die Räume nun erstmals wieder besichtigt werden. Am Nachmittag steht die imposante Erlöserkirche auf dem Programm. Als kaiserliche Hofkirche changiert sie zwischen Spätbyzantinismus und Neuromanik auf höchstem Niveau. Ein Rundgang durch Schloss- und Kurpark und die Stadt schließt den Besuch in Bad Homburg ab (95 km).
  3. Tag: Saalburg, Kronberg, Christuskirche Mainz
    Die Saalburg war eines der archäologischen „Lieblingsprojekte“ Wilhelms II. Ist die Teilrekonstruktion eines Limeskastells gelungen? Zum Mittagessen verweilen wir im Schlosshotel Kronberg, Schloss Friedrichshof. Dieses „Taunus-Neuschwanstein“ entstand für die unglückliche Witwe Kaiser Friedrichs III. Abschließend kommen wir auf die Mainzer Kaiserstraße, deren Ausgestaltung in der Christuskirche gipfelte. Dieser großartige Bau der Neorenaissance wurde als protestantischer „Anti-Dom“ zum mittelalterlichen „Kaiserdom“ verstanden (300 km).

Preis: ab 695 € pro Person